Stadtmuseum stößt bei digitaler Inventur auf 700 Jahre alte Münze
- Heinz Bidner
- 18. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 19. Juni
„Bereits 72 Münzen sind im DIP-Katalog online aus der Sammlung des Stadtmuseums Hollabrunn enthalten“, berichtete Mag. Thomas Atzmüller. Das Digitalisierungsprojekt unter der Leitung von Thomas Atzmüller, vom Land NÖ gefördert, startete im Mai 2025 mit der Inventarisierung und Digitalisierung der Flachware. Seitens Museumsmanagement Niederösterreich erfolgten eine Beratung und ebenso der Verleih der technischen Grundausstattung, sodass auf einem professionellen Arbeitsplatz im Depot die Objekte fotografiert und erfasst wer
den können.
Nach der bereits erfolgten Digitalisierung der Habaner-Keramik vor ein paar Jahren durch das Museumsmanagement NÖ werden nun die Münzen durch den Hollabrunner Museumsverein erfasst. Die Habaner-Keramik ist eine bedeutende Sammlung des Museums, die Münzensammlung erweist sich ebenso als großer Fundus!
Ursprünglich wählte das Vorstandsteam des Museums die Numismatik aus, weil sie überschaubar gewirkt hat und die Flachware einfach im Handling ist. Im Rahmen der Erfassung stößt Thomas Atzmüller immer wieder auf wunderbare Überraschungen, wie z.B. ein Pfennig um 1300 von Albrecht I. von Habsburg! Mag. Thomas Atzmüller sammelte bereits in den Museen Korneuburg, Eggenburg und aktuell in Tulln Erfahrung in der Digitalisierung.
Wie läuft die Digitalisierung: Nach dem Sichten und Sortieren der Münzen erfolgt die Zuordnung einer eindeutigen Nummer und das Fotografieren. Danach läuft die Recherche über Material, Beschaffenheit, Herkunft, Datierung. Sämtliche Merkmale werden im DIP-System erfasst und der Öffentlichkeit für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt.
„Eines der ältesten Objekte in unserer Münzsammlung ist diese kleine Münze aus dem Hochmittelalter. Dieser sogenannte "Wiener Pfennig" wurde unter der Herrschaft von Albrecht I geprägt und ist damit mehr als 700 Jahre alt! Wie auch andere Münzen dieser Zeit wurde sie aus sehr dünnem Silberblech gefertigt und nur auf einer Seite geprägt. Mit gerade einmal 0,7g ist sie ein echtes Leichtgewicht! In der Inventarliste findet sich dazu eine sorgfältige Zeichnung, der Fundort wird leider nur sehr ungenau mit "Sonnberg" angegeben.“, präsentierte Thomas Atzmüller sein Highlight der Numismatik.
Das Stöbern im DIP-Katalog bietet viele Überraschungen:
Das Projekt beinhaltet ebenso die Aufarbeitung der Teilsammlungen und die Renovierung des Depots im Museum. Parallel läuft auch das Projekt „Entdecke Hollabrunn“, vom Land NÖ und der Stiftung der Sparkasse gefördert.
Fotos: Museumsverein






